Bertradaburg
Mürlenbach
Hoch über dem Eifelörtchen Mürlenbach thront die imposante Kulisse der Burg. Die Urgroßmutter Karls des Großen gilt als Gründerin der Burg, er selbst soll dort geboren sein. Die Burganlage ist heute bewohnt und daher nur zur bestimmten Zeiten und in Teilbereichen zu besichtigen.
Wussten schon die Römer die strategisch günstige Lage der Bertradaburg zu schätzen? Hatte Bertrada die Ältere, die Stifterin des Klosters Prüm, oder ihre Enkelin, Bertrada mit dem großen Fuße (die Jüngere und Mutter Karls des Großen), bereits im frühen Mittelalter im malerischen Mürlenbach ihren Wohnsitz? Und war die stattliche Burganlage im Kylltal gar der Geburtsort Karls des Großen?
Eine ganze Sagenwelt, jahrhundertelang überliefert, rankt sich um die Bertradaburg. Und auch wenn bisher nicht alles mit historischen Fakten belegt ist, stets verbirgt sich mindestens ein Körnchen Wahrheit in solchen Geschichten.
Folgen Sie uns auf den Spuren der Karolinger in der Eifel – dem Herzen des fränkischen Reichs.
Römerstraße
Die Bertradaburg soll weit in die Vergangenheit reichende Vorläufer haben. Einst habe ein römisches Kastell an eben jener Stelle gestanden, an der die Burg später errichtet wurde, wird erzählt. Dem Schutz der nahegelegenen Römerstraße Via Agrippa, die von Köln nach Trier führte, habe das Kastell gedient, heißt es. Wie auch immer, Spuren römischer Besiedlung jedenfalls sind in Mürlenbach selbst zahlreich nachgewiesen, und Reste der Via Agrippa lassen sich nahe der unweit gelegenen Ortschaft Weißenseifen besichtigen. Heute ist diese weitgehend von Wald überwachsen.
Architektur und Wohnkomfort
Unabhängig davon, wie weit ihre Geschichte in die Vergangenheit reicht, gebührt der Bertradaburg ohne Zweifel weit mehr Beachtung, als ihr bisher gezollt wurde. Sie gilt als eines der ältesten Bauwerke ihrer Art in der Eifel – vermutlich wurde sie Ende des 13. Jahrhunderts unter Abt Heinrich von Prüm gegründet. 1331 wurde die Burg erstmals urkundlich erwähnt. Die Bertradaburg besitzt einen polygonalen Grundriss mit Ecktürmen und wird durch das gewaltige Doppelturmtor dominiert. Eine Mauer mit drei Schalentürmen, von denen zwei noch heute erhalten sind, umschloss einst den Burghof, der neben dem Doppelturmtor im Nordtor noch einen weiteren Zugang besaß. Doch nicht nur die Architektur der Anlage ist als äußerst anspruchsvoll zu bezeichnen. Auch der Wohnkomfort für die Bewohner gilt als fortschrittlich für die damalige Zeit – alle Räume der Torburg beispielsweise waren mit Feuerstellen ausgestattet.
Weitere Informationen zur Historie der Bertradaburg finden Sie HIER.