Die Kreuzgruppe am Blenter Dreis
Dreis
Bei dem rechten handelt es sich um ein umgearbeitetes Grabkreuz im typischen Stil des beginnenden 20.Jahrhunderts. Der Sockelstein ist jedoch eindeutig älter. Der Brauch, Grabkreuze oder Grabsteine auf diese Weise zu Bitt-oder Dankkreuzen umzufunktionieren, war zu dieser Zeit weitverbreitet (siehe auch Station 10). Die ursprünglich in die Vertiefung in der Kreuzmitte eingelassene Glasplatte mit Namen und Lebensdaten des Verstorbenen wurde entfernt und stattdessen die Worte eingraviert: "ZUR EHRE GOTTES IN EINER BESONDEREN MEINUNG"
Aus Dank für die wohlbehaltene Heimkehr seiner fünf Söhne aus dem ersten Weltkrieg hat Peter Mehrfeld (1859-1927) aus Dreis dieses Kreuz gestiftet und damit ein Gelöbnis eingelöst.
Das benachbarte "Wolfskreuz", wie es im Volksmund genannt wird, ist vom Stil her den Schaftkreuzen zuzuornden und vermutlich Mitte des 17. Jahrhunderts entstanden. Damit kann es neben Galgenkreuz und dem Kreuzrest in der Flurkapelle als ältestes Flurdenkmal in der Gemarkung Dreis gelten. Eine Inschrift fehlt völlig, lediglich ein Wappenschild schmückt den Kreuzschaft. Darin sind Hammer und Meißel als Berufszeichen des Steinmetzes zu erkennen. Die Bezeichnung "Wolfskreuz" geht auf eine alte Geschichte zurück. Sie erzählt von einem Schmied, der sich, auf eine Wette hin, trotz der großen Wolfsgefahr noch des Abends auf den Weg nach Bergweiler machte und an dieser Stelle den Wölfen zum Opfer fiel. Möglich ist auch ein Zusammenhang mit den Wolfsprozessionen, die für etliche Eifelorte dokumentiert sind und mit deren Hilfe man der Wolfsplage Herr werden wollte.
Es ist anzunehmen, dass das Wolfskreuz in der gleichen Werkstatt geschaffen wurde, in der auch das Pestkreuz (Station 14) entstanden ist. Indizien dafür sind die fast identische Bearbeitung von Kapitell und Corpus.