Jungferweiher
Ulmen
Ein wahres Paradies erstreckt sich am Rande des Örtchens Ulmen auf einer Hochfläche unterhalb des Steimelskopfes, wo einst ein Vulkan mit gewaltiger Detonation ausbrach und einen tiefen Krater mit einem Maarsee formte, der heute als bekanntes Vogelschutzgebiet fungiert. Das genaue Alter des Jungferweihers lässt sich nicht bestimmen, aber aufgrund seiner morphologischen Form wird angenommen, dass er mehrere hunderttausend Jahre alt ist.
In der frühen Neuzeit nutzten die Burgherren von Ulmen den See als Fischgewässer zur Karpfenzucht, bis er im Laufe der Zeit verlandete und die Einwohner von Ulmen den ehemaligen Maar Torf für Heizzwecke abbauten. 1942 beschloss man jedoch, den Bereich wieder zu fluten und staut den Ulmener Bach auf, um die Trinkwasserversorgung des Landkreises Cochem-Zell zu sichern. Heute ist der Jungferweiher, auf einer Höhe von 428 Metern üNN gelegen, rund 170.000 Quadratmeter groß und hat eine Tiefe von 0,8 Metern. Der Weiher steht aufgrund seiner seltenen Flora und Fauna gemeinsam mit dem Ulmener Maar unter Naturschutz.
Zahlreiche bedrohte Arten wie Bekassine oder Wiesenpieper brüten in den binsenreichen Uferzonen, während bereits Fischadler bei der Jagd beobachtet wurden. Zugvögel wie Kranich, Krickente und Raubwürger legen jährlich Rast auf den Wiesen am Ulmener Jungferweiher ein. Daher ist eine Wanderung auf dem etwa 3 Kilometer langen Rundweg insbesondere zu den Zugzeiten im Frühjahr und Herbst ein Muss. An der am westlichen Ufer gelegenen Vogelbeobachtungsstation kann man die Vögel besonders gut in ihrem natürlichen Umfeld begutachten. In dem flachen Wasser des Ulmener Weiher tummelt sich heute auch wieder eine große Vielfalt an Fischarten, die von einem Angelsteg am Südufer befischt werden darf. Schwimmen und andere Wassersportarten sind aber verboten. Angelscheine gibt die Verbandsgemeindeverwaltung in Ulmen aus.
Seit 2023 verbindet der Ulmener Maar-Stollen unterirdisch den Jungferweiher mit dem Ulmener Maar. Ein Besuch des 126 Meter langen Stollen lohnt sich!