Pfarrkirche St. Valerius, Baar-Wanderath
Baar
Die nachweisliche Baugeschichte der Pfarrkirche in Wanderath beginnt im 13. Jahrhundert. Die Ursprungskirche ist romanisch beeinflusst, um 1500 wird das spätgotische Langhaus, das heutige Seitenschiff, mit Hilfe der Grafen von Virneburg gebaut.Die Grafen von Virneburg waren die Patronatsherren der Kirche. Als man ca. 1530 die Kirche um ein südliches und nördliches Seitenschiff vergrößerte, wurden die Seitenwände der alten Kirche durchbrochen.
Im Jahre 1655 wird Wanderath eine selbständige Pfarrei. Hierzu gehören die Orte Engeln, Büchel, Freilingen, Nitz, Ober- Mittel- und Niederbaar, Herresbach, Eschbach, Döttingen, Siebenbach und Drees. Anfang des 19.Jahrhunderts kommt noch Virneburg hinzu. Dafür wird Drees an Welcherath abgetreten.
1896/1897 wird das jetzige, neugotische Hauptschiff gebaut. Die beiden gotischen Seitenschiffe werden abgerissen.
Im Jahre 1921/1922 wurde die Kirche erneut erweitert. Die damals achteckige Sakristei wurde abgerissen und die jetzige erbaut. Das Hauptschiff wurde um 10 m verlängert und die Empore errichtet. Den Turm erhöhte man um 6 Meter. Außerdem erhielt die Kirche eine zusammenhängende Dachfläche.
Seit dieser Zeit hat sich die äußere Ansicht nicht mehr verändert.
Da Wanderath bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts nur aus der Kirche, einem Pfarrhaus, einer Schule und einem Wohnhaus besteht, ranken sich um die Frage, weshalb im menschenarmen Wanderath überhaupt eine Kirche gebaut wurde, viele Sagen und Mythen.
1. Die Legende:
Wanderath=Wunderort
Ursprünglich sollte die Kirche zwischen Oberbaar und Drees errichtet werden, aber die bei Tag zur Baustelle gebrachten Steine flogen nachts wie durch ein Wunder nach Wanderath.
2. Die Sage:
Hier stand die Jagdkapelle der Grafen von Virneburg.
3. Die Sage:
Im Mittelalter waren in Wanderath 2 Klöster. Ein Nonnenkloster, dessen Fundamente heute noch zu sehen sind (gemeint sind die im vorigen Jahrhundert noch sichtbaren Reste des römischen Gebäudes) und ein Kloster der Tempelherren, zu dem die jetzige Kirche gehört.
4. Die mythologische Deutung:
Hier stand ein römisches, dann ein germanisches und schließlich ein christliches Heiligtum. Als „Heiliger Bezirk“ durfte die Umgebung nicht bebaut werden.