Kloster Reichenstein
Monschau
Das ehemalige Prämonstratenser-Kloster aus dem 12. Jahrhundert liegt in der herben Eifellandschaft, mitten im Naturpark des „Hohen Venn“, unmittelbar an der deutsch-belgischen Grenze. Die Anlage, zu der über 32 Hektar Wald und ein Fischteich gehören, liegt auf einem Felsplateau im Mündungswinkel der Rur, die sich im Tal zwischen Kalterherberg und Eschweide dahin schlängelt, und dem Ermesbach. Bis zum malerischen Städtchen Monschau sind es 7 km. Im Jahre 1136 schenkten die Herzöge von Limburg ihre uralte Burg Richvinstinne (Reichenstein) dem Prämonstratenserorden, der dort einen Konvent errichtete. Das Kloster war Zeuge einer wechselvollen Geschichte, während der sich die Mönche von Reichenstein 600 Jahre lang durch ihre Seelsorge, Schulbildung und Gastfreundschaft als 'Apostel' des Monschauer Landes erwiesen haben. Nachdem das Kloster 1543 durch Landsknechte zerstört worden war, erfolgte nach und nach der Wiederaufbau, der aber erst Ende des 17.Jhd. fertiggestellt wurde (die Maueranker der Klosterkirche nennen das Jahr 1693). Etwas später, im Jahre 1714, wurde Reichenstein zur Propstei erhoben und genoß von da an eine weitgehende Unabhängigkeit vom Mutterkloster Steinfeld. Ende des 18.Jhd. gehörten 28 Chorherren zum Konvent, von denen sich jedoch nur 11 dort aufhielten, während die übrigen als Seelsorger auf auswärtigen Pfarrstellen eingesetzt waren. Dies veranschaulicht die zentrale Bedeutung, die dieses Kloster für das christliche Leben im Monschauer Land hatte. 1950 Die Luftaufnahme der 1950er Jahre erlaubt eine umfassende Aufsicht auf den Gebäudekomplex des Vierseithofes In Folge der französischen Revolution wurden 1802 durch Napoleon alle Klöster auf der linken Rheinseite aufgelöst. Auch Reichenstein ereilte dieses Schicksal, die Mönche wurden vertrieben und das Anwesen versteigert und fortan als landwirtschaftlicher Betrieb genutzt. So blieb es 200 Jahre lang. Im September 2008 übernahm dann das der Priesterbruderschaft St. Pius X. verbundene französische Kloster Notre-Dame de Bellaigue das Gut Reichenstein, um dort ein Kloster nach der Benediktsregel einzurichten.