Lebensbaumkirche Manderscheid
Manderscheid
Die katholische Kirche in Manderscheid könnte vermutlich viele Geschichten über die letzten Jahrhunderte erzählen. Erwähnt wurde sie im Jahr 1330 das erste Mal. Durch viele Brände und Bombeneinschläge musste sie immer wieder aufgebaut und umgestaltet werden, zuletzt in den Jahren 1967/1968.
Den Namen Lebensbaumkirche trägt sie, weil dem Taufbecken, welches sich in der Krypta befindet, ein Lebensbaum in Form einer Säule entwächst. Die Säule wurde von dem Kölner Künstler Toni Zens gestaltet. Der Lebensbaum durchstößt die Decke und wächst in den Chorraum der Kirche. Ein besonderes Merkmal der Kirche ist der Altartisch, der einen freien Blick auf den Tabernakel gewährt. Die Altarplatte wurde mit Früchten und Blattmustern verziert.
Im Vorraum des Haupteingangs fällt auf, dass die Fenster farblich und lebhaft gestaltet sind. Sie sollen an die Stadt Manderscheid und die Landschaft erinnern. Der Handlauf in Form einer Schlange, die den gefährlichen Lebensweg des Menschen darstellen soll, verschönert kunstvoll den Treppenaufgang.
Die einfache Hallenkirche von 1720/1836 erlitt durch Bombeneinschläge gegen Ende des Krieges starke Schäden, die auch die Statik des Gotteshauses betrafen. Daraufhin war ein Neubau erforderlich, eine der drei Glocken musste erneuert werden. So erhielt die Kirche ihr festliches Geläut zurück, das man heute bei kirchlichen Anlässen vernehmen kann.
Neben der Taufkapelle befindet sich in der Krypta auch ein Meditationsraum, der für Gottesdienste mit kleinen Gruppen genutzt werden kann.
Sobald man den Marktplatz betritt, wird der Blick auf das Gotteshaus gelenkt. Ein ehrwürdiges Gebäude ragt empor, welches ein hohes Faltendach besitzt, gekrönt von einem vergoldeten Pinienzapfen. Die Kirche mit den hohen Außenwänden und dem Faltendach passt sich wunderbar dem Stadtbild an. Die steilen Zeltdächer der beiden Kirchenflügel treffen sich im Chorraum und kommen damit am höchsten Punkt der Kirche zusammen. An der nordöstlichen Außenwand ist der Grundstein der Kirche zu sehen, ein Eckstein aus Basalt. Die Türgriffe der Eingangstür sind als Bronzereliefs gestaltet, die Hauptportale mit Pelikan und Schlange, der Außenzugang zur Krypta mit einem Katzenkopf.
Die Lebensbaumkirche ist ein besonderes Kleinod, das durch seine hohe Detailverliebtheit mit vielen religiösen Symboliken und Metaphern beeindruckt.
Kontakt:
Katholisches Pfarramt
Kirchstr. 28
54534 Manderscheid
Tel. +49 (0)6572 4304