Löwen- und Philippsburg in Monreal
Monreal
Die benachbarten Ruinen der Löwenburg - auch als Burg Monreal bekannt - und der Philippsburg - im Volksmund "das Rech" (Reh) genannt - thronen erhaben über dem idyllisch im Elzbachtal gelegenen Fachwerkdorf Monreal auf einem 350 Meter hohen Bergsporn.
Die Löwenburg
Die Löwenburg oberhalb des Fachwerkdorfs Monreal ist eine sogenannte Spornburg und wurde erstmals im Jahre 1229 urkundlich erwähnt.
Graf Hermann III. von Virneburg gilt als Erbauer der Löwenburg. Überlieferungen zufolge, soll er die Anlage nach einem Teilungsvertrag auf dem Grund und Boden seines Bruders Philipp erbaut haben. Die dadurch entstandenen Streitigkeiten unter den Brüdern, wurden jedoch später beigelegt und Philipp trat seine Rechte an der Region an seinen Bruder ab.
Heute sind von der Löwenburg noch große Teile erhalten, die einen guten Eindruck davon geben, wie stattlich das einstige Erscheinungsbild der Burg wohl gewesen ist. In erster Linie die Überreste des 25 Meter hohen Bergfrieds mit seinen drei Meter dicken Mauern sind weithin sichtbar. Der Hocheingang des imposanten Bergfrieds zeigt in Richtung Tal und damit strategisch günstig, zu der dem Feind abgewandten Seite.
Der Burgturm ist leider aktuell gesperrt und nicht zugänglich.
Die Philippsburg
Die Philippsburg in Monreal wurde ebenfalls im 13. Jahrhundert errichtet. Den Beinamen "Rech" (Reh) im Volksmund hat die Philippsburg aufgrund ihrer geringeren Größe im Vergleich zur Löwenburg erhalten.
Hinsichtlich ihrer Entstehungsgeschichte gibt es zwei unterschiedliche Theorien: So soll die Philippsburg einerseits lediglich als Vor- bzw. Außenwerk der Löwenburg erbaut worden sein oder andererseits als „Antwort“ Philipps auf den unerlaubten Bau der Löwenburg durch seinen Bruder erfolgt sein.
Von der Philippsburg sind - mit dem Nordwestturm sowie der restaurierten Südmauer - ebenfalls noch einige substanzielle Mauerreste erhalten geblieben, die einen guten Eindruck der ursprünglichen Anlage vermitteln.
Geschichtliche Entwicklung
Die Grafen von Virneburg unterhielten gute Beziehungen zum Kurfürstentum Köln. Hierdurch und begründet durch die Überfälle von Heinrich II. von Virneburg auf die kurtrierische Stadt Mayen, entwickelte sich eine Fehde zwischen dem Trierer Erzbischof und den Grafen von Virneburg. Unter Intervention des Kölner Erzbischofs wurde sich daher darauf geeinigt, dass Heinrich II. die Löwenburg Trier zu Lehen auftragen sollte, sobald sein Vater Robert III. von Virneburg verstorben war.
Zwischen den Jahren 1384 und 1445, als Robert IV. von Virneburg der Herr von Monreal war, wurde die Anlage weiter ausgebaut und diente im 14. und 15. Jahrhundert unter anderem als Witwensitz der Grafenfamilie. Die Stammburg der Virneburger Grafen in Virneburg selbst, wurde bereits zu Beginn des 16. Jahrhunderts als Hauptsitz durch Monreal abgelöst.
Im Jahre 1545 erlosch das Geschlecht derer von Virneburg mit dem letzten Grafen Cuno und Heinrich von Leiningen folgte als Lehnsmann. Nach 1555 wurde das Lehen jedoch nicht wieder vergeben und der Trierer Kurfürst setzte einen eigenen Amtmann ein.
Bei dem vergeblichen Versuch, die Stadt gegen schwedische Truppen zu verteidigen, nahmen die Befestigungsanlagen 1632 schweren Schaden und wurden schließlich im Zuge des Pfälzischen Erbfolgekriegs im Jahre 1689 von französischen Truppen endgültig zerstört.
1815 gelangten die beiden Monrealer Burgruinen in Staatsbesitz, bis die heutige Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) Eigentümerin wurde.