Papiermuseum Düren
Düren
Hier geht es zum virtuellen Rundgang durch das Museum!
Papier prägt die Region Düren seit mehr als 400 Jahren. Über 100 Unternehmen widmen sich dem Werkstoff – als Hersteller, Zulieferer oder Verarbeiter. Das Papier stellt einen bedeutenden Wirtschaftsfaktor dar und ist Teil der regionalen Identität.
Lebendiger Ausdruck hierfür ist das 1990 gegründete Papiermuseum Düren. Bereits die erste Dauerausstellung des Papiermuseums präsentierte sowohl Stadt-, Industrie als auch Kulturgeschichte. Ende der 1990er Jahre griff ein neues, multimediales Museumskonzept zeitgemäße Vermittlungsformen auf. Weiterhin standen die traditionell-handwerkliche und modern-industrielle Papierherstellung im Mittelpunkt der Ausstellung.
Im Jahr 2014 wurde die Sanierung und Erweiterung des Papiermuseums inklusive Neukonzeption der Ausstellung beschlossen. Das neue Papiermuseum Düren rückt die unterschiedlichen Facetten des außergewöhnlichen Werkstoffs „Papier“ in den Mittelpunkt. Wir alle haben eine Beziehung zu Papier. Und so unterschiedlich sich die persönlichen Zugänge gestalten, so vielfältig ist auch die neue Dauerausstellung des Papiermuseum Düren.
Durch seine Geschichte als „Stadt der Blinden“ setzt das Museum einen Schwerpunkt auf ein entsprechendes Angebot. So verweist Brailleschrift auf der Fassade darauf, dass sich das Haus vor allem auch an blinde und sehbehinderte Besucherinnen und Besucher richtet. Im Inneren setzt das Design – im Sinne einer bestmöglichen Erkennbarkeit – auf eine kontrastierende Gestaltung.
Blinden und sehbehinderten Besucherinnen und Besuchern ist es im neuen Papiermuseums möglich, einen selbstständigen Basisrundgang durch die Ausstellung zu machen und Informationsangebote wahrzunehmen. Darüber hinaus können zahlreiche haptisch erfahrbare Angebote in der Ausstellung wahrgenommen werden.
Architektur und Gestaltung des neuen Papiermuseum Düren stammen aus einer Hand. Der Kölner Architekt Klaus Hollenbeck hat für das Gebäude drei Archetypen des Papiers zu zentralen Elementen seines Entwurfs gemacht: Faltung, Wasserzeichen und Prägung. Die neue Fassade verbindet Alt und Neu zu einer geschlossenen Architektur, so dass der Eindruck eines gänzlichen Neubaus entsteht. Auf der Fassade sind Wasserzeichen und Prägungen appliziert. Auch die Gestaltung der neuen Dauerausstellung ist geprägt vom Papier. Das Thema Faltung findet sich wieder, darüber hinaus sind grafische Elemente aus Papier hergestellt und nehmen Bezug auf dessen Eigenschaften.
Die Ausstellung gliedert sich in fünf Themenbereiche. Die Titel verweisen bereits darauf, dass für die neue Dauerausstellung ein emotionaler Vermittlungsansatz gewählt wurde.
GESCHICHTEN - Wie das Papier uns alle prägte. Der erste Ausstellungsbereich bildet die Grundlage für die emotionale Auseinandersetzung mit dem Thema Papier. Menschen, die unterschiedliche Berührungspunkte mit diesem aufweisen, beschreiben ihre Beziehung zum Papier. Des Weiteren lernen die Besucherinnen und Besucher die Meilensteine der Papiergeschichte kennen und erfahren Spannendes zur Dürener Papierindustrie.
WERTSCHÖPFUNG - Von der Faser zum Papier. Der faszinierende Prozess der Papierherstellung wird im Herzen des Museums thematisiert: Von der Frage nach den Ressourcen, über die Produktion und Weiterverarbeitung, bis hin zum Recycling werden die einzelnen Schritte anschaulich vermittelt. In der Werkstatt mit Schöpfbütte wird die Papierherstellung im Rahmen von Workshops sinnlich erfahrbar.
VISIONEN - Ein universeller Werkstoff. Papier findet sich in unser aller Alltag wieder und wird gleichzeitig in immer innovativeren Kontexten eingesetzt: Papier als Baustoff, Papier das leuchtet, Papier das vor Strahlung abschirmt.... Die Besucherinnen und Besucher sollen durch die überraschenden und beeindruckenden Verwendungsmöglichkeiten des Werkstoffs und durch revolutionäre Ideen in der Herstellung in Staunen zu versetzt werden.
ORDNUNG - Gesellschaften strukturieren sich. Ohne Papier wäre die Entwicklung unserer zivilisierten Kommunikationsgesellschaft kaum vorstellbar gewesen. Mit Hilfe von Papier dokumentieren, verwalten und organisieren wir – unser Wissen, unseren Besitz, unsere Werte. Zunehmend wandeln sich analoge Ordnungssysteme zu digitalen. Wir laden die Besucherinnen und Besucher dazu ein, sich damit auseinanderzusetzen, wie sehr das Werden unserer Gesellschaft durch Papier beeinflusst wurde.
KÜNSTE - Ausdruck auf und aus Papier. Der letzte Ausstellungsbereich widmet sich verstärkt der einzigartigen Sammlung des Papiermuseums. Der Bereich fungiert als Sonderausstellungsfläche, die als fester Bestandteil der Dauerausstellung unterschiedliche Themen präsentiert.
Galerieartig werden unterschiedliche Sammlungsschwerpunkte präsentiert.
In der architektonisch herausragenden Papierwerkstatt findet ein großer Teil des museumspädagogischen Programms statt. Hier können jedoch auch Einzelbesucherinnen und Besucher kreativ werden. In diesem Ansatz spiegelt sich die offene und inklusive Ausrichtung des Museums wieder. Neben der lebendigen und schöpferischen Atmosphäre, die Austausch und Miteinander ermöglicht, bietet die Papierwerkstatt auch Sitzgelegenheiten zum Ausruhen und Verweilen.
Der Shop im neuen Papiermuseum Düren bietet eine Vielfalt an unterschiedlichen Papierprodukten. Von preiswerten Erinnerungen an den Ausstellungsbesuch bis hin zu hochwertigen Geschenkartikeln aus Papier ist der Shop eine Adresse, die auch unabhängig vom Museumsbesuch angesteuert werden kann.