Quellheiligtum Heckenmünster
Heckenmünster
Von den Quellen, insbesondere von der als Wallenborn bezeichneten Schwefelquelle, versprach man sich Linderung von vielen körperlichen Leiden, trank das Heilwasser und badete darin. Schwefelwasser wird noch heute bei Gelenkleiden und Hautkrankheiten angewendet. Das Quellheiligtum bei Heckenmünster wurde nach rund 200 Jahren aufgegeben, vermutet wird ein Überfall der Germanen. Völlig zerstört wurde die Anlage vermutlich nicht. 1887 wurden durch Mitarbeiter des Museums Trier römische Mauerzüge aufgefunden, es wurde vermutet, daß sich in Heckenmünster ein römisches Quellheiligtum befunden habe. 1966/67 konnte die Hypothese überprüft werden: der Wallenborn war der Mittelpunkt eines gallorömischen Quellheiligtums, das um diese Quelle errichtet wurde. Kernstück der Anlage war der Quellbereich, der von einer Mauer eingeschlossen wurde. Drei Tempel wurden innerhalb einer Umfassungsmauer lokalisiert. Dieser Umfassungsmauer war am Südwestrande ein Gebäude angegliedert, das vermutlich als Bühne eines Theaters für kultische Spiele genutzt wurde. Dem Tempelbezirk waren mehrere Gebäude, wie Wandelhallen, Pilgerunterkünfte und ein Bad angegliedert. Eine dendrochronologische Untersuchung einer Wasserrinne aus Eichenholz aus der Mitte der Anlage ließ sich in das Jahr 129 n. Chr. datieren. Zur Zeit der Germaneneinfälle in den Jahren 275 – 276 tritt ein Rückgang der Funde auf. Das Quellheiligtum wurde dabei stark in Mitleidenschaft gezogen und war sehr wahrscheinlich um diese Zeit verlassen. Nach der erfolgten kartographischen Aufnahme der Anlage und der Sicherung von Einzelfunden wurden alle freigelegten Gebäudeteile wieder mit Erde bedeckt, um sie so der Nachwelt zu erhalten. Heute berichten Schautafeln rund um die Quellen über das Quellheilgtum.