Römische Villa Bollendorf
Bollendorf
Sie finden hier in der Südeifel sozusagen den Archetyp einfacher römischer Landhäuser. Eine Bauernfamilie baute ihn zu Beginn des 2. Jahrhunderts und richtete ihn – typisch römisch - nach Süden zum Fluss Sauer hin aus und verpassten ihm eine repräsentative Säulenfront zwischen zwei Ecktürmen. Dahinter lag eine Halle zum Wohnen und Wirtschaften. Als die Eigentümer zu mehr Wohlstand kamen, gönnten sie sich noch ein warmes Bad und einen Raum mit Fußbodenheizung für kalte Wintertage. Auf der Rückseite des Hauses gab es weitere Räume mit Vorratskammer und Gerätelager. Außerdem gehörten zum Hof mehrere Wirtschaftsgebäude. Das Haus blieb bis zum Ende des 4. Jahrhunderts bewohnt, dann fiel es - vielleicht in den Wirren der Germaneneinfälle - einem Brand zum Opfer. Heute besitzt es einen modernen Schutzbau, den Studenten der Trierer Hochschule entworfen haben, und der die römische Architektur nachempfindet. Übrigens war die Gegend hier reich besiedelt, und es lohnt sich, das landschaftlich sehr reizvolle Felsenland Südeifel noch weiter zu erkunden.
Eine Station der Straßen der Römer.
Zusatzinfo Gallier und Römer: Mit Beginn der römischen Herrschaft kurz vor der Zeitenwende wurden aus einheimischen Kelten, von den Römern "Gallier" genannt, Römer und wenn man sich korrekt ausdrücken möchte, spricht man von "Gallo-Römern", wenn man die Bevölkerung unserer Region in den ersten nachchristlichen Jahrhunderten meint. Damals setzte sich auch eine neue Bauweise durch: Steinhäuser statt hölzerne Bauten mit Wänden aus lehmverputztem Flechtwerk. So entstanden auf dem Land zahlreiche Gutshöfe von typischem Aussehen.