Schwefelquelle Heckenmünster
Heckenmünster
Die Schwefelquelle wurde schon relativ früh in einer Urkunde aus dem Jahre 1415 als „Wallenburren“ genannt.
Die Quellen bei Heckenmünster waren schon früh als Heilquellen bekannt und in der Umgebung berühmt. Der Volksglaube lokalisierte hier ein ehemaliges Tempelherrenkloster. Aufmerksam geworden durch Erzählungen und Berichte der Ortsbewohner und sonstiger Interessierten entschloss sich das damalige Provinzialmuseum in Trier in der Nähe der Quellen Ausgrabungen vorzunehmen. 1887 wurden durch Mitarbeiter des Museums Trier römische Mauerzüge entdeckt, die zu der Vermutung führten, dass sich hier ein römisches Quellheiligtum befunden hat. 1966 und 1967 wurde die Annahme durch Grabungen überprüft: der Wallenborn war Mittelpunkt eines gallorömischen Quellheiligtums, das um die Schwefelquelle errichtet wurde. Kernstück der Anlage war der Quellbereich, der von einer Mauer eingeschlossen war. Drei Tempel wurden innerhalb einer Umfassungsmauer lokalisiert. Der Umfassungsmauer war am Südwestrande ein Gebäude angegliedert, das vermutlich als Bühne eines Theaters für kultische Spiele genutzt wurde. Dem Tempelbezirk waren mehrere Gebäude, wie Wandelhallen, Pilgerunterkünfte und ein Bad angegliedert. Die ältesten Funde wurden ins 1. Jahrhundert n. Chr. datiert. Die Bauten entstammen aus dem 2. Jahrhundert n. Chr.. Eine dendrochronologische Untersuchung einer Wasserrinne aus Eichenholz aus der Mitte der Anlage ließ sich in das Jahr 129 n. Chr. datieren. Zur Zeit der Germaneneinfälle in den Jahren 275 – 276 tritt ein Rückgang der Funde auf. Das Quellheiligtum wurde dabei stark in Mitleidenschaft gezogen und war sehr wahrscheinlich um diese Zeit verlassen. Spuren einer gewaltsamen Zerstörung der Anlage wurden bei den Grabungen nicht festgestellt. Nach der erfolgten kartographischen Aufnahme der Anlage und der Sicherung von Einzelfunden wurden alle freigelegten Gebäudeteile wieder mit Erde bedeckt, um sie so der Nachwelt zu erhalten.