23 - Unterwegs in Kalterherberg
Monschau
Ein herausragendes Merkmal dieses Rundweges ist die Ruhe, die den Wanderer umgibt. Weit ab von Ort und Straße dringt kein Zivilisationslärm hierher. So können Sie ungestört die faszinierende Schönheit der Landschaft und der Natur genießen.
Vom Wanderparkplatz Gut Heistert aus durchschreiten Sie zunächst den südöstlichsten Zipfel des Kalterherberger Weidelandes und gelangen in einen Fichtenwald. Hören Sie, wie es in den Wipfeln rauscht? Wie die Vögel singen? Spüren Sie den Lufthauch, der Sie umweht? Auch die Gerüche ändern sich je nach Landschaftsform und Jahreszeit. Diese Wanderung ist ein Erlebnis für alle Sinne. Legen Sie hin und wieder eine Rast ein, um die vielfältigen Eindrücke auf sich wirken zu lassen!
Auf dem Weg hinab ins Tal ist schon von weitem das Rauschen des Perlenbaches zu vernehmen. In ihm lebten vor 200 Jahren noch unvorstellbar große Mengen von Flussperlmuscheln. Doch das hat sich längst geändert. Jahrhunderte hindurch war es Vorrecht der Obrigkeit, die Muscheln mit ihrer kostbaren Fracht zu züchten und zu ernten. Nach dem Aufheben der Privilegien und dem anschließenden Raubbau setzte ein dramatischer Rückgang der Population ein. Darüber hinaus haben Veränderung des Lebensraumes und der ökologischen Bedingungen dazu geführt, dass die Muscheln heute fast völlig verschwunden sind. Die Zahl der Tiere wurde Ende der 1980er Jahre auf rund 50 Exemplare geschätzt. Alle waren über 60 Jahre alt.
In der Umgebung der Schutzhütte gleich hinter dem Oberen Perlenbachsteg ist eine Erkundungspause angesagt. Von April bis Mai bietet die Natur hier ein besonderes Schauspiel. Ganz gleich, wohin das Auge blickt, überall leuchtet das Gelb der Narzissen in dieser blütenarmen Jahreszeit. Im gesamten Gebiet von Perlenbach und Fuhrtsbach wird die Anzahl der Pflanzen auf rund 10 Millionen geschätzt.
Bei dem urwüchsigen Talgrund, den Sie bei Ihrem Spaziergang auch umrunden, handelt es sich um ein inzwischen selten gewordenes „Zwischenmoor“, das von Moorbirken, Schwarzerlen und Weidenbüschen sowie von Pfeifengrasflächen, Binsen und Torfmoosen geprägt wird. Zu jeder Jahreszeit übt die Landschaft einen unwiderstehlichen Reiz aus. Bevor Sie durch den Fichtenwald den Rückweg antreten, bieten sich Ihnen nach der Überquerung des Unteren Steges auf dem ansteigenden Weg noch einige Ausblicke auf das romantische Tal, das man eigentlich nicht mehr verlassen möchte.
Bei Schneefall im Winter wird die Wandertour zum Schneewanderweg.